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Las Vegas, F r e i t a g 12. N o v e m b e r 2 0 0 4
Es ist 11 Uhr. Ich sitze im Flugzeug von Vegas nach Philadelphia. Es hatte bereits bei seiner Ankunft Verspätung, so dass wir jetzt in die Rush Hour geraten sind und in einer langen Abflugwarteschlange anstehen. In Philadelphia werden wir in den Transatlantikflug nach Frankfurt/ Main umsteigen.
Den letzten Tag haben wir mit Shopping und Busfahren verbracht. Ein Tagesticket für den Bus kostet 5 Dollar. Die Busfahrer sind ungewöhnlich freundlich und hilfsbereit und erklären gern, wie man zu bestimmten Fahrzielen kommt. So gelangten wir ohne Probleme zum Outlet Store vor der Stadt oder nach Downtown. Ich kann nicht sagen, dass irgend etwas in oder um Las Vegas besonders billig wäre. Meine Begleiter fassten günstig ein paar Markenklamotten ab.

Ich deckte mich in den diversen Souvenirshops mit T-Shirts, Schlüsselanhängern und anderem ein, wobei ich versuchte, billigem Ramsch nicht aufzusitzen. Aber es stand ohnehin „made in China“ auf fast allem. Am anderen Ende des Strip fuhren wir für 7 Dollar auf den Stratosphere Tower – einen 335 Meter hohen Turm auf dem sich eine Aussichtsplattform und darüber drei Fahrgeschäfte unter freiem Himmel befinden, z.B. eine Achterbahn. Doch da ich sehr an meinem Leben hänge, genoss ich in aller Ruhe die Rundumaussicht vom Turm und überließ den Adrenalinstoß anderen. Meine Begleiter hielten es da ebenso.

Ein Highlight der Stadt hatte ich mir jedoch zum Schluss aufgehoben. Von den diversen Shows angefangen mit Musicals wie „Mama Mia“ oder „We Will Rock You“ über Shows mit barbusigen Tänzerinnen oder der „Tribute to the Rat Pack“-Show, die an die guten alten Zeiten von Frank Sinatra und Sammy Davis Jr. erinnert, hatte ich mir die Show der Blue Man Group herausgesucht. Praktischerweise findet diese auch gleich im Luxor statt. Die Karte kostet auf den billigen Plätzen 69 Dollar (inklusive Steuern). Aber man hat in dem keinen Theaterbau von überall eine gute Sicht. Zum Teil konnte man die Show auf einer Leinwand mitverfolgen. Das Zusammenspiel von Slapstick, Publikumsbezug, Farbe, Licht und Musik hat mir insgesamt gut gefallen, obwohl ich den Humor nicht so teilen konnte wie mein Sitznachbar. Der ist teilweise vor Lachen fast von Stuhl gerutscht.

irgendwo bei Berlin, S a m s t a g, 1 2 . N o v e m b e r 2 0 0 4
Wir sind eben zum letzten Mal umgestiegen. Der Flug nach Frankfurt dauerte nur sieben Stunden. Diese vergingen durch den Schlaf, in den ich mit Hilfe von „Harry Potter 3“ gefallen bin unglaublich schnell.
Die Bahnfahrt verläuft ruhig.
Regen klatscht an die Fensterscheiben.
Ich glaube, ich war gerade auf einem anderen Planeten.

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  veröffentlicht auf ciao.com, 2004
Copyright © 2004 Corinna Hein